Reykjavík ist Islands Hauptstadt und die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt. Sie ist lebendig, kreativ und unternehmenslustig. Ihre Menschen sind freundlich und entspannt, die Häuser bunt und die Katzen wild. In diesem Text erzähle ich dir ganz viel von Reykjavík, was du dort unternehmen kannst und gebe dir ein paar Tipps zur Planung deiner Reise in diese Stadt. Viel Spaß beim Lesen!
Was ist besonders an Reykjavik?
Reykjavík ist super klein und bietet alles, was eine echte Großstadt ausmacht. Sie pulsiert, bietet kulturell einiges und ist so nah an der Natur, dass man nur aus der Stadt raus muss um dort zu sein. Es gibt kulinarisch alles, was man sich wünschen kann, gemütliche Cafés und fancy Bars. Es gibt Festivals, Kinos, Konzerte und allerhand andere Veranstaltungen und Veranstaltungsorte. Es gibt kleine Lädchen, in denen man individuelle Souvenirs findet, isländisches Design und viele Second Hand Shops. Und dann gibt es noch die Leute, die Reykjavík ausmachen. Die sind auch besonders.
5 Sehenswürdigkeiten in Reykjavík
Es war tatsächlich ein bisschen schwierig, 5 Sehenswürdigkeiten rauszupicken, die ganz allgemein für Reykjavík stehen können. Natürlich gibt’s auch noch mehr. Meine 5 sind wahrscheinlich die, die die meisten Leute abholen.
Hallgrímskirkja
Ich glaube, es gibt kaum eine Perspektive, in der man den Kirchturm der Hallgrímskirkja nicht sehen kann. Sie ist eines der Wahrzeichen der Stadt und liegt super zentral mitten in Reykjavík. Ein Besuch lohnt sich meiner Meinung nach auf jeden Fall, nicht nur weil das Kirchenschiff echt schön und beeindruckend ist, sondern vor allem weil man ihren Kirchturm besuchen kann und von hier aus den besten Rundum-Blick auf Reykjavík hat.
Perlan
Perlan liegt ein bisschen außerhalb der Innenstadt, man kann trotzdem hinlaufen und das dauert ungefähr eine halbe Stunde wenn man an der Hallgrímskirkja startet. Natürlich kann man auch einen Bus nehmen.
Perlan ist tatsächlich ziemlich viel. Es ist ein Warmwasserspeicher der Stadt, beherbergt das Naturwunder-Museum mit einem künstlichen Gletscher samt Eishöhle, hat ein Planetarium und einen künstlichen Geysir, im obersten Stockwerk befindent sich ein Restaurant und ein Café, von denen aus man einen großartigen Blick über die Stadt und das Umland hat.
Harpa
Die Harpa ist die Konzerthalle von Reykjavík und eines der architektonischen Highlights der Stadt. Sie steht am Hafen und man kann sie nicht übersehen. In den 4 Konzerträumen gibt’s das ganze Jahr Veranstaltungen und Konzerte, im November ist sie einer der Hauptspielorte für das Iceland Airwaves Festival. Aber auch, wenn man keine Veranstaltung besucht, lohnt sich ein Besuch in der Harpa. Allein wegen der Architektur, die zumindest mich immer wieder staunen lässt. Es gibt außerdem ein paar kleine Geschäfte und ein Restaurant.
Museen
Reykjavík hat ziemlich viele Museen und wahrscheinlich eins für jeden Geschmack. Ich picke hier mal 5 von ihnen raus.
Saga-Museum
Lust auf isländische Geschichte zum Erleben? Dann ab ins Saga-Museum am alten Hafen. Hier werden die Isländer Sagas anhand von lebensechten Wachfiguren detailgenau nachempfunden. Erklärt wird die Ausstellung per Audio-Guide, der auch in Deutsch verfügbar ist.
Culture House / Safnahúsið
Das Kulturhaus befindet sich direkt im Stadtzentrum, nur ein paar Minuten von der Harpa entfernt. Über 4 Stockwerke verteilt kannst du in die isländische Kunst eintauchen und dabei richtig viel entdecken. Ich finde, das Culture House ist eines der schönsten und interessantesten Museen in Reykjavík.
Phallusmuseum aka. Penismuseum
Reykjavík beherbergt die größte Penis-Sammlung der Welt und diese befindet sich im Phallusmuseum. Grundsätzlich dreht sich hier alles um das männliche Geschlechtsteil, sei es von Tieren, von Menschen oder einfach in der Kultur. Du kannst mehr als 280 Penisse (Tendenz steigend) von beinahe allen Säugetieren bestaunen, unter anderem von einem Buckelwal, einem Eisbär und sogar von einem Menschen sehen. Ich war schon im Penismuseum und kann den Hype nicht nachvollziehen. Klar, es ist irgendwie witzig aber auch ein bisschen langweilig. Sehr monothematisch halt.
Reykjavík Art Museum – Hafnarhús
Das Hafnarhús ist das Museum für moderne isländische Kunst. Wenn du diese Art von Kunst magst oder einfach mal ein bisschen die Stirn darüber runzeln möchtest, dass DAS Kunst ist, ist dieses Museum die beste Anlaufstelle. Auf insgesamt 6 Flächen werden schon etablierte, aber auch aufsteigende Künstler-Innen ausgestellt, eine Dauerausstellung widmet sich Erró, dem wahrscheinlich wichtigsten modernen Künstler, den Island hervorgebracht hat. Ich mag das Art Museum vor allem weil es so viel skurrile Dinge zeigt, wenn man sich nicht sonderlich viel mit Kunst beschäftigt oder auskennt. Es ist einfach spannend zu sehen, was andere Leute erschaffen und wie verdammt kreativ sie sind (ich möchte einigen davon zu gerne mal in den Kopf gucken).
Whales of Iceland
Der Name lässt es schon vermuten: Whales of Iceland widmet sich den Isländischen Walen. Hier gibt es 23 lebensgroße Modelle der Walarten, die sich rund um Island tummeln, darunter ein 25 Meter langer Blauwal. Die Wale sind übrigens keine echten, ausgestopften Wale, sondern lebensecht nachmodelliert und man darf sie sogar anfassen (bei Whales of Iceland steht dazu „the models are soft, squishy and fun to touch“). Außerdem gibt es ein VR-Experience, wo man direkt ins Meer katapultiert wird und plötzlich zwischen den Walen schwimmt. Ich finde, dieses Museum klingt großartig, wenn man mit Kindern unterwegs ist (natürlich auch ohne Kinder, wer mag denn schon keine Wale?). Leider war ich noch nicht dort.
Skulpturen
In ganz Reykjavík gibt es viele, viele Skulpturen zu sehen. Zum Teil sind sie einfach episch wie der Sun Voyager, zum Teil auch irgendwie skurril wie der unbekannte Bürokrat. Wenn du durch die Stadt läufst und mal drauf achtest, kannst du quasi an jeder Ecke eine Skulptur entdecken. Wenn du ganz gezielt auf Skulpturen-Jagd bist, ist der Sculpture and Shore Walk entlang des Wassers einen Spaziergang wert (auch ohne auf die Skulpturen zu achten, ist der Weg sehr schön).
5 Dinge, die du in Reykjavík unternehmen kannst
Die Stadt bietet unfassbar viele Aktivitäten, deshalb sind hier 5 davon, die ziemlich cool sind. Unternehmungen wie Museen oder Essen gehen habe ich bewusst rausgelassen.
Eine Whale Watching Tour machen
Der alte Hafen in Reykjavík hat sich inzwischen zum Whale Watching Hafen gewandelt. Hier sitzen viele Anbieter für die verschiedensten Touren zu den grauen Riesen. Es gibt zum Beispiel Kombi-Touren mit Puffin-Beobachtung, Speed-Boot Touren und ganz klassische Walbeobachtung. Wenn du eine Whale-Watching Tour machen möchtest, solltest du darauf achten, dass der Anbieter durch Icewhale als Wal-freundlich zertifiziert wurde. Eine Übersicht dieser Anbieter gibt’s auf der Icewhale Website.
Ein Schwimmbad besuchen
Nirgends sonst lernt man die Reykjavíker Bevölkerung so gut kennen, wie im Schwimmbad. Und mit Schwimmbad meine ich nicht die blaue Lagune oder die Skylagoon, sondern das gute alte Sundlaug. In Reykjavík gibt’s gleich mehrere davon und ich persönlich finde das Sundhöllin unweit der Hallgrímskirkja am schönsten.
Reykjavík zu Fuß erkunden
Reykjavík ist so klein, dass man alles zu Fuß erreichen kann. Deshalb macht es das auch extrem einfach, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Nimm dir die Zeit, durch die Straßen zu schlendern und die Stadt einfach nur auf dich wirken zu lassen. Überall entdeckt man Nettigkeiten, Katzen und kleine Cafés, die zum Verweilen einladen.
Die Nacht zum Tag machen
Wie es sich für eine pulsierende Großstadt gehört, hat Reykjavík auch ein richtiges Nachtleben. Neben vielen Bars gibt’s natürlich auch Konzerte, Comedy, Drag Shows, Poetry Slams und alles, was man aus anderen Städten so kennt. Viele Cafés schenken übrigens auch alkoholische Getränke aus und werden so Abends dann auch zur Bar. Eine Besonderheit an Reykjavík ist allerdings, dass es keine oder kaum richtige Clubs gibt, wie ich sie zum Beispiel aus Frankfurt kenne. In Reykjavík ist es eher so, dass sich die normalen Lokale erst bei steigendem Pegel in „Tanzlokale“ verwandeln.
An den Strand gehen
Ja, richtig gelesen, du kannst in Reykjavík an den Strand gehen und das empfehle ich dir wärmstens. Am Stadtstrand Náthólsvík wird das Wasser nämlich beheizt und man kann hier im Nordatlantik baden. Wenn dir das noch immer zu kalt ist, ist nebendran ein Hotpot mit wohligen Badewannen-Temperaturen. Der Besuch vom Strand kostet nichts, der Hotpot schon ein paar Kronen.
Weitere Aktivitäten in Reykjavík
Bei getyourguide findest du ganz viele andere Aktivitäten in Reykjavík und kannst meinem Blog damit noch was Gutes tun. Win-Win? Ich würde sagen, ja.
Reykjavík for free – meine Favoriten
Es muss nicht immer teuer sein. Hier kommen 5 Aktivitäten, die du kostenlos in Reykjavík unternehmen kannst.
Einen kostenlosen Stadtrundgang machen
In Reykjavík werden relativ viele kostenlose Stadtführungen angeboten. Meist konzentrieren sie sich auf Downtown Reykjavík. Ich selbst habe noch keine Free Walking Tour gemacht, deshalb kann ich hier niemanden empfehlen, schreibe das aber auf meine To-Do Liste. Die Stadtführungen sind übrigens nicht komplett umsonst, man gibt in der Regel am Ende ein Trinkgeld. Die Tour kostet also das, was du bereit bist, zu zahlen.
Streetart bestaunen
Man kann überall in Reykjavík Street Art entdecken. Große Murals genauso wie kleinere Kunstwerke. Wenn du mit offenen Augen durch die Stadt läufst, wird dir das bestimmt auffallen.
Perlan besuchen
Man kann ohne Eintritt zu bezahlen auf die Aussichtsplattform der Perlan und dort den Ausblick über die Stadt genießen. Sie ist zwar nicht so zentral wie der Turm der Hallgrímskirka, lohnt sich aber trotzdem.
Am 8. Oktober mit der Fähre nach Víðey fahren
Wenn du am 8. Oktober in Reykjavík bist, kannst du kostenlos mit der Fähre nach Víðey fahren. An diesem Tag wird nämlich der Imagine Peace Tower in Andenken an John Lennon entzündet (ich weiß, das ist nicht das richtige Wort). Auf der kleinen Insel tummeln sich dann viele, viele Leute, überall läuft deutlich hörbar Musik von John Lennon und den Beatles und wenn man ganz viel Glück hat, erkennt man sogar Yoko Ono unter den ganzen Leuten (falls sie da ist).
Heiðmörk erkunden
Heiðmörk liegt außerhalb von Reykjavík und ist super zum Spazieren gehen. Es ist ein Naturschutz- und Naherholungsgebiet und beherbergt ein seltenes Gut in Island: Wald. Neben dem Wald gibt es ein paar Pseudokrater, viele Wander- und Radwege. Es gibt auch Reittouren durch dieses Gebiet.
Tagesausflüge ab Reykjavík
Reykjavík bietet sich super als Standort an, um die wichtigsten Orte in Island zu besuchen. Bei einem Tagesausflug kann man so ziemlich viel sehen und muss nicht jeden Tag die Unterkunft wechseln. Gerade, wenn du nur kurz in Island bist, würde ich das als Option empfehlen. Wenn du dich für Tagestouren ab Reykjavík interessierst, check auch gern mal meine Tourenseite ab.
Golden Circle
Der Golden Circle ist ein Ausflug, ohne den man Island nicht verlassen darf. Von Reykjavík aus kann man ihn super an einem Tag schaffen. Wenn man keinen Mietwagen hat, kann man sich auf eine der unzähligen Golden Circle Touren buchen.
Hier findest du mehr über den Golden Circle
Südisland
Innerhalb eines Tages schafft man es entspannt die Südküste bis nach Vík und wieder zurück zu fahren. Es gibt Bus-Touren, die auch bis zur Gletscherlagune Jökulsárlon und wieder zurück fahren, das würde ich mit dem Mietwagen nicht empfehlen weil es einfach anstrengend wird.
Hier findest du mehr über die Südküste
Snæfellsnes
Snæfellsnes ist eine Halbinsel nördlich von Reykjavík, die man sogar bei gutem Wetter von der Stadt aus sehen kann. Sie wird Miniatur Island genannt und ist eine meiner liebsten Regionen des Landes. Innerhalb von einem Tag kann man sie gut umrunden und hat auch ausreichend Zeit für Pausen und Sightseeing.
Hier erfährst du mehr über Snæfellsnes
Reiten
Ab Reykjavík werden viele Reittouren angeboten. Die Höfe liegen dann meist rund um die Stadt und in den Süden bis nach rund um Selfoss. Die meisten Höfe bieten alles von einem anderthalbstündigen bis 5-Stündigen Ausritt an und auch Kombi-Touren mit dem Golden Circle, einem Ausflug ins Reykjadalur oder Puffin-Watching.
Hier findest du mehr über Reittouren in Island
Blue Lagoon
Die Blaue Lagune liegt ungefähr 45 Minuten von Reykjavík entfernt und wenn deine Flüge so blöd liegen, dass du sie nicht auf dem Weg zum Flughafen besuchen kannst, bietet sich der Tagesausflug auf jeden Fall an. Man muss über die Website der Blue Lagoon einen Zeitslot buchen, in dem man dort ankommt. Das Ende des Besuchs ist offen.
Hier erfährst du alles über die Blaue Lagune
Kulinarisches Reykjavík
Kurzer Hinweis vorab: ich bin ziemlich bodenständig wenn es ums Essen geht und Restaurants geben mir absolut nichts. Lieber esse ich irgendwo gemütlich einen guten Burger. Der Absatz zum kulinarischen Reykjavík fällt daher etwas kurz aus.
Essen & Restaurants
Reykjavík hat für jeden Geschmack das passende Essen. Auch für jeden Geldbeutel. Es gibt viel Streetfood aus aller Herren Länder, Burgerläden, Fisch, bodenständige und fancy Restaurants, traditionell isländische Küche, internationale Küche und noch ganz viel mehr. Ich selbst koche in Island meistens selbst und steuere immer die gleichen Läden an, deshalb will ich hier keine Tipps zu Restaurants geben. Geschmack ist ja auch eh Geschmacksache.
Cafés in Reykjavík
Es gibt gefühlt an jeder Ecke ein Café oder Coffeeshop, wobei mir da der Unterschied nicht so klar ist aber egal. Cafés in Reykjavík haben in der Regel neben allen fancy Kaffee-Sorten auch Filterkaffee im Angebot (Spartipp), den man kostenlos auffüllen kann (noch ein Spartipp). Bei den meisten gibt’s neben Kuchen auch herzhafte Kleinigkeiten, sowie Bier und Wein. Das Wifi ist auch meist kostenlos, wenn das Passwort nirgendwo steht, einfach danach fragen.
Bars in Reykjavík
Wie beim Nachtleben schon erwähnt, hat Reykjavík eine ziemlich gute Kneipenkultur und auch hier für alle Geschmäcker etwas im Angebot. Es gibt Rock-Bars, gemütliche Bars, Bars, die von Einheimischen besucht werden. Bars mit Bowlingbahn und Burgern, Bars mit veganem Essen, einfach alles. Mein Tipp: Lass dich treiben und geh in die Bar, die dich am meisten anspricht.
Deine Reise nach Reykjavík
In diesem Absatz bekommst du noch ein paar praktische Infos für deine Reise nach Reykjavík. Es gibt ja doch einiges an Drumherum, mit dem man sich auseinandersetzen muss.
Reisezeit
Eine Reise nach Reykjavík eignet sich das ganze Jahr über. Hier gibt es immer etwas zu erleben. Im Sommer die Mitternachtssonne, viele Festivals, Draußen-Aktivitäten und einfach eine pulsierende Stadt. Im Winter wirkt die Stadt eher verschlafen, überall ist Weihnachtsbeleuchtung und es ist einfach gemütlich.
Wetter in Reykjavík
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man sich drauf einstellen sollte, dass es in Reykjavík mindestens ein Mal am Tag regnet. Ansonsten ist das Wetter aber recht okay. Die Durchschnittstemperaturen liegen irgendwo zwischen -3°C (zwischen November und März) und 13°C (im Sommer).
Die täglichen Sonnenstunden hängen stark von der Jahreszeit ab: Im Winter sind es zwischen 0,3 und knapp 3 Sonnenstunden, im Sommer auch mal über 6 Stunden, an denen sich die Sonne zeigt. Obwohl Reykjavík relativ nah am Polarkreis liegt, bleibt es hier im Winter nicht komplett dunkel und im Sommer nicht komplett hell (mehrere Stunden sind einfach Dämmerung). Die kürzesten Tage hat der Dezember, in der die Sonne erst nach 11:00 Uhr auf- und schon um kurz nach 15:30 Uhr wieder untergeht. Für diese Zeiten wird man dann im Juni entschädigt. Hier geht die Sonne schon um ca. 2:50 Uhr auf und erst um kurz nach Mitternacht wieder unter. Deshalb wichtig im Sommer: Schafmaske nicht vergessen!
Wie lange sollte man für Reykjavík einplanen?
Meiner Erfahrung nach reichen 3-4 Tage locker um jede Ecke der Stadt zu erkunden. Wenn deine Islandreise nur nach Reykjavík gehen soll, empfehle ich ein langes Wochenende. Wenn du einen Roadtrip planst, empfehle ich den Anreisetag und 2 Tage vor der Abreise in der Stadt zu verbringen. Bleibt man eine Woche in Reykjavík hat man neben der Stadt selbst ausreichend Zeit für Tagesausflüge, zum Beispiel auf den Golden Circle oder an die Südküste.
Anreise nach Reykjavík
Wenn du nach Island fliegst, landest du nicht in Reykjavík selbst sondern in Keflavík, einem Ort südwestlich von der Hauptstadt. Die Fahrt von Keflavík nach Reykjavík dauert ungefähr 45 Minuten und der Flybus (es gibt verschiedene Anbieter) fährt die Strecke regelmäßig. Die Busse sind auf die Ankunfts- und Abflugzeiten der Flüge abgestimmt und das ist die bequemste Art, vom Flughafen in die Stadt zu kommen. In der Stadt hast du dann die Möglichkeit, am Bus-Terminal oder BSÍ auszusteigen oder dich an der Unterkunft, bzw. in der Nähe (je nach Unterkunft) absetzen zu lassen.
Unterkünfte in Reykjavík
In Reykjavík gibt es Unterkünfte für alle Budgets und Ansprüche. Statista sagt, dass es 680 Hotels in der Hauptstadtregion im Jahr 2019 gab. Seitdem sind auch trotz Pandemie noch ein paar Hotels dazu gekommen.
Hier findest du Unterkünfte in Reykjavík und unterstützt meinen Blog:
Camping in Reykjavík
Reykjavík hat mitten in der Stadt (okay, okay, im Stadtteil Laugar) einen Campingplatz, wo man sich mit Zelt, Van und allen anderen Campingunterkünften hinstellen kann. Wenn man gerne im Zelt schläft, ist das eine top Alternative zum 50-Personen Hostel-Zimmer, das es in Reykjavík auch gibt.
Parken in Reykjavík
Es gibt verschiedene Parkzonen in Reykjavík, vor allem im direkten Zentrum. Diese sind aufgeteilt in:
P1 Area: die teuerste Parkzone, kostet 250 ISK pro Stunde
P2 Area: kostet 125 ISK pro Stunde
P3 Area: kostet 90 ISK pro Stunde
P4 Area: kostet an Wochentagen 125 ISK pro Stunde, am Wochenende kostenlos
In allen Straßen, die nicht Teil einer Parkzone sind, kann kostenlos geparkt werden. Spartipp: Die Ecke hinter der Hallgrímskirkja gehört zu keiner Parkzone.
Wenn du in einer Parkzone parkst, musst du am Parkscheinautomaten bezahlen. Dafür brauchst du dein Kennzeichen, also mach am besten ein Foto davon. Den Parkscheinautomaten selbst kannst du in eine andere Sprache umstellen, was ich dir dringend als erste Tat empfehlen würde. Dann musst du dein Kennzeichen eingeben und die Dauer, die du dort parken möchtest. Du kannst dann per Kreditkarte und wenn ich mich nicht irre, sogar Cash bezahlen.
Reykjavík Urlaub: Das kostet’s
Reykjavík ist nicht günstig. Wie halt der Rest von Island auch nicht. Ich habe die Kosten meiner letzten Reise nach Reykjavík (5 Tage im Dezember 2021) mal nachgehalten und bin auf insgesamt 925,00 Euro gekommen. Darin enthalten sind Verpflegung (110,00€), Souvenirs (45,00€), Sightseeing & Aktivitäten (66,00€), Duty Free (19,00€), Unterkunft (335,00€) und Flüge (350,00€).
Ich war relativ sparsam unterwegs und habe in meiner Unterkunft gekocht, war aber jeden Tag Kuchen essen, habe Museen besucht und war im Schwimmbad. Nimm diese Zahlen deshalb bitte nicht als Maßstab sondern nur als ein Beispiel, wie teuer Reykjavík schon am unteren Ende ist.
Wenn du einen günstigen Städtetrip machen möchtest, ist Reykjavík leider nicht der richtige Ort dafür.
Ganz Allgemeines über Reykjavík
Zum Schluss noch ein paar trockene Fakten zu Reykjavík.
Größe der Stadt
Reykjavík ist mit einer Fläche von 277,1 Quadratkilometern echt klein (noch ein Berlin-Vergleich: Berlin hat 891,8 km²). Zu den 277,1 km² zählen sogar schon die „Randgebiete“ der Stadt wie Grafarholt og Úlfarsárdalur oder Kjarlarnes, das auf der anderen Seite der Bucht liegt. Der Stadtkern von Reykjavík, der im Volksmund auch 101 genannt wird, ist mini-klein. Hier erreicht man locker alles zu Fuß. Trotz der geringen Größe bietet Reykjavík alles, was man braucht.
Einwohner
Die Gemeinde Reykjavík hat nur ungefähr 125.000 Einwohner, in der Metropolregion Reykjavík leben über 200.000 Menschen. Gerechnet auf die Fläche macht das 455 Einwohner pro Quadratkilometer. Um einen Eindruck zu bekommen, wie gemütlich Reykjavík ist, ziehe ich gerne den Vergleich mit Berlin ran, hier leben nämlich 8x so viele Menschen auf einem Quadratkilometer.
Reykjavíks Einwohner setzen sich aus einer bunten Menschen-Mischung zusammen. Es gibt natürlich viele Isländer, aber daneben auch Expats, die hier ein neues Zuhause gefunden haben. Ich habe Reykjavíks Menschen immer als sehr entspannt und freundlich wahrgenommen.
Geschichte
Der Geschichte nach wurde Reykjavík von Ingolfúr Arnarson gegründet. Dieser ist nämlich als Wikinger nach Island gekommen und hat, wie es bei den Wikingern üblich war, die Stelzen seines Hochsitzes ins Meer geworfen. Dort, wo sie angeschwemmt wurden, errichtete er sein Heim. Nun kam der gute Mann in Südisland an und musste erstmal ein wenig laufen, bis er seine Hölzer fand. Dies dauerte ein paar Jahre und er fand sie schließlich in einer rauchenden Bucht. Daher hat die Stadt ihren Namen „Reykjavík“: að reykja heißt rauchen und Vík ist die Bucht. Reykjavíks ersten Siedler kann man heute auf dem Hügel Arnarhóll im Stadtzentrum Reykjavíks betrachten. Man findet ihn gleich gegenüber der Harpa.
Knapp 3.300 Wörter. Respekt, wenn du hier unten gelandet bist! Ich wünsche dir eine ganz wunderbare Zeit in Islands Hauptstadt. Wenn ich einen Punkt übersehen habe oder wenn du noch Fragen hast, lass mir gerne einen Kommentar da.