Island ist teuer und es führt leider kein Weg daran vorbei. Mit ein paar Tricks kann man allerdings ein paar Euro sparen. Hier findest du 9 Tipps, wie du bei deiner Islandreise sparen kannst.
Rechne die Preise um
Kein Witz, ich habe in meinen ersten Islandreisen nicht umgerechnet und das Geld einfach rausgeblasen. Das hat sich dann auf meiner Kreditkartenabrechnung gerächt. Seitdem rechne ich alles zumindest grob um und spare dabei echt viel Geld (meine günstigste Woche in Island hat nur 300,00 Euro gekostet und ich habe auf sehr wenig verzichtet).
1.000 ISK entsprechen übrigens zwischen 7,00 und 8,00 Euro.
Alkohol in Island: Kauf deine Flaschen im Duty Free
Alkohol ist so teuer in Island. Für ein einfaches Pils legt man locker 8,00 Euro auf die Theke, für ein Craftbeer ca. 10,00 Euro und ein Glas Wein beginnt in einer ähnlichen Dimension. Longdrinks wie Gin-Tonic habe ich schon für 15,00 Euro gesehen, meist liegen sie ein wenig drüber. Und diese Preise gelten für einen guten Wechselkurs. Mit Alkohol kann man sich also ein großes Loch in die Reisekasse trinken.
Deshalb empfehle ich allen: Mach es wie die Isländer und kauf deinen Alkohol im Duty Free Shop! Schnaps am besten beim Abflug in Deutschland, Bier und Wein bekommt man auch gut in Keflavik. Hier stehen übrigens überall große Schilder, die dir die besten Kombinationen aus den verschiedenen Alkoholika zeigen, damit du das meiste aus deiner Freimenge herausholen kannst.
Sitzt man trotzdem in Island auf dem Trockenen, gibt es neben Bars nur die Vínbúðin, in der man Alkohol kaufen kann. In Isländischen Supermärkten werden in der Regel keine alkoholischen Getränke verkauft.
Beim Essen sparen und trotzdem gut essen
Die super Möglichkeit, beim Essen in Island zu sparen, heißt selber kochen. Die Preise im Bónus und Krónan, den beiden „Billigsupermärkten“ sind mit unseren Preisen im normalen Supermarkt (z. B. Rewe) vergleichbar. Tipp: Hausmarken und alles, was in Island produziert wird (auch Obst und Gemüse), ist im Preis etwas günstiger. Generell sind die Artikel, die importiert werden müssen, teurer. Isländische Supermärkte haben inzwischen übrigens auch eine Auswahl an veganen Nahrungsmitteln, Gluten- und Laktose-Unverträglichkeiten kennt man auch dort.
→ Lebensmittelpreise in Island
Klar kann man sich auch Nahrungsmittel von Zuhause mitnehmen um Geld zu sparen. Ich mache das grundsätzlich nur wenn ich für eine mehrtägige Wandertour in ein anderes Land reise. Ansonsten genieße ich es zu sehr, durch einheimische Supermärkte zu schlendern und Dinge zu essen, die ich nicht kenne oder in Deutschland nicht kaufen kann.
Beim Essengehen kann man sparen, indem man nicht die fancy Restaurants mitten auf dem Laugavegur oder der Austurstræti aufzusuchen, sondern in die Läden zu gehen, die auch von den Isländerinnen aufgesucht werden. Eine gute Auswahl findet man beim „Best of Reykjavík“ im Reykjavík Grapevine.
Günstiger Kaffee heißt in Island Filterkaffee
Filterkaffee gibt es überall. Filterkaffee kostet je nach Location zwischen 500 und 800 ISK und das beste: man kann ihn kostenlos nachfüllen. Gerade für Personen wie mich, die einen ähnlichen Kaffeekonsum wie Lorelai Gilmore haben, ist das Gold wert. Fancy Kaffee beginnt bei 1.100 ISK, denke ich. Wenn man allerdings auf Milchschaum und anderen Kram verzichten kann, sollte man die Pumpkanne vorziehen.
Ich halte es in der Regel so, dass ich 1-2x nachfülle wenn ich nichts oder nur eine Kleinigkeit esse. Wenn ich mehr esse, fülle ich häufiger nach.
→ Coffeeshops in Reykjavík
Trinkwasser abfüllen statt kaufen
Wer in Island Flaschenwasser kauft, kann sein Geld auch einfach zerreißen. Island hat mit das beste Leitungswasser der Welt und man kann es bedenkenlos in eine mitgebrachte Flasche füllen und trinken.
→ mehr zum Isländischen Trinkwasser
Tipps für’s günstige Shopping in Island
Auch als Sparfuchs muss man in Island nicht auf’s Shopping verzichten. Es gibt ein paar Second Hand Shops, in denen sich sogar Peysan Pullis zu guten Preisen finden lassen (man muss Glück haben, meiner hat ca. 95,00€ gekostet). Die isländische Mode ist sehr abgefahren und man kann zum Beispiel bei Spúutnik auf der Laugavegur gute Teile für wenig Geld ergattern. Ansonsten gibt es viele kleine Isländische Designer-Läden, in die es sich reinzuschauen lohnt. Es gibt 2 große Malls, die von Reykjavík aus kostenlos mit Kleinbussen angefahren werden.
Extratipp: Gibt man mehr als 4.000 ISK aus, kann man sich ein Dokument zur Rückerstattung der Mehrwertsteuer ausgeben lassen (wird meist schon durch die Leute an der Kasse angeboten), das man am Flughafen abgeben kann und nach ein paar Wochen 15% zurückerstattet bekommt. Inzwischen kann man sich das Geld auch auf die Kreditkarte einzahlen lassen und muss nicht mit einem lästigen Scheck zur Bank laufen.
Mitbringsel & Souvenirs
Vor ein paar Tagen habe ich einen großartigen Tipp zu Souvenirs und Mitbringseln aus Island bekommen, gerade wenn sie kulinarischer Natur sind: Der Delikatessen-Laden ist günstiger als Puffin-Läden! Wenn du dir also Lava-Salz oder Rhabarber-Salz (kann ich sehr empfehlen) mitbringen möchtest, schau mal im Delikatessen-Laden vorbei. Hier gibt es solche Sachen in größeren Mengen zu günstigeren Preisen. Mega!
Wenn du dir einen Peysan mitbringen möchtest (das sind die traditionellen gestrickten Islandpullover), bietet sich ein Besuch bei der Handknitting Society oder einfach im Second Hand Shop an. Während solche Pullis im normalen Geschäft locker an die 200,00 Euro kosten, kann man sie bei Spúutnik zum Beispiel schon für um die 100,00 Euro bekommen. Ist noch immer teuer, aber dafür hat man was für’s Leben. Gerade Pullover gibt es auch außerhalb Reykjavíks viel günstiger. Entlang der Ringstraße lohnt es sich, die Augen aufzuhalten.
→ meine Liebeserklärung an den Islandpulli
Bei der Anreise nach Island sparen
Mein erster Islandflug 2013 hat 350,00 Euro gekostet und ich war überrascht, wie günstig Island ist. Dann kam WOWair und hat es mir ermöglicht, zum Teil für nur 50,00 Euro pro Strecke zu fliegen. Leider gibt es die Airline und ihre günstigen Preise nicht mehr und die Preise für Islandflüge sind wieder in die Höhe geschellt. Wie kann man trotzdem sparen?
Sei flexibel in deiner Reisezeit.
Wenn dein Reisezeitraum nicht auf die Ferien oder eine bestimmte Woche begrenzt ist, kannst du nach den günstigsten Flügen nach Island schauen und dementsprechend buchen.
Sei flexibel in deinem Abflug-Ort.
Manchmal ist es günstiger, einen anderen Flughafen zu wählen. Ich wohne in Frankfurt und habe den Flughafen quasi im Vorgarten (stimmt nicht ganz, aber es ist schon einfach, zum Flughafen zu kommen), deshalb schaue ich häufig gar nicht nach anderen Flughäfen. Bei meiner letzten Flugsuche habe ich dann doch mal nach Köln und Düsseldorf geschaut und war überrascht, dass die Flüge dort zum Teil viel günstiger sind. Je nachdem, wie günstig das Bahnticket zum Flughafen ist, kann man hier gut sparen. Gleiches gilt übrigens für Berlin & Hamburg. Einfach mal bei nahegelegenen Flughäfen schauen, ob es dort nicht günstiger geht.
Flieg mit günstigen Airlines.
Man muss schon sagen, dass WOWair für Billig-Flüge nach Island echt einen neuen Standard gesetzt hat. Nicht ganz so günstig, aber günstiger als Iceland Air kann man mit EasyJet oder Germanwings fliegen. Von nicht-Deutschen Airports fliegt außerdem noch Wizz nach Island.
Schau nach Gabel-Flügen.
Wenn du kein Problem damit hast, dass deine Flüge statt zwischen 3 und 3,5 Stunden ca. 6 Stunden dauern, schau mal nach Gabel-Flügen. Ich weiß von Freunden, dass man mit Zwischenstop in London oder Stockholm bis zu 350,00 Euro sparen kann.
Vergleich verschiedene Anbieter.
Am besten kann man verschiedene Fluganbieter mit einer Flugsuchmaschine wie Skyscanner vergleichen. Ich war jahrelang so semi-überzeugt, suche inzwischen aber all meine Flüge über Skyscanner und buche meistens sogar über diese Seite.
Reykjavík zu Fuß erkunden
Reykjavíks Innenstadt ist wirklich klein im Vergleich zu anderen Hauptstädten. Hier kann man alles bequem zu Fuß erreichen. Geht es doch mal ein bisschen weiter in Reykjavík umher oder in benachbarte Städte (zum Beispiel Hafnarfjörður), kann man die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen. Eine Fahrkarte kostet ungefähr das, was sie in Deutschland auch kostet. Wer zu den Shoppingmalls Kringlan oder Smáralind möchte, kann einen der kostenlosen Shuttlebusse nehmen, der regelmäßig an der Tourismuszentrale (nach Kringlan // Aðalstræti 2) oder am Rathaus (nach Smáralind) abfahren.
Hier gibt es weitere Tipps für den Aufenthalt in Reykjavík
→ Reykjavík an einem Tag
Beim Mietwagen in Island sparen
Mietwagen und Tagestouren sollte man immer im Voraus buchen. Außerdem lohnt es sich, auch hier die Preise zu vergleichen. Átak, Sadcars und Route1 Car Rental z. B. sind günstigere Anbieter, was Mietwagen angeht.
Achtung 1: Bei vielen Anbietern ist die Mindestmietzeit 2 Tage, mietet man einen Tag, empfehle ich Route1 Car Rental.
Achtung 2: Bei manchen Anbietern ist ein Navigationssystem im Preis enthalten, andere verlangen locker nochmal 10.000 ISK dafür. Man kann aber auch auf Google Maps zurückgreifen, das funktioniert wunderbar in Island.
Achtung 3: Mietwagen-Anbieter wollen einem lauter Versicherungen aufschwatzen. Die meisten braucht man nicht. Viele der Schäden, die extra versichert werden können, sind in den meisten inbegriffenen Versicherungen bereits abgedeckt (so z. B. auch kleine Steinschläge). Fährt man F-Roads, empfehle ich, eine Gravel- & Sand-Protection dazu zu buchen.
Für normale Straßen benötigt man keinen zusätzlichen Schutz.
Achtung 4: Mietwagen sind häufig teurer, wenn man sie am Flughafen abholt. Hier sollte man kurz die Preise vergleichen und schauen, ob ein Flughafentransfer nicht günstiger wäre.
→ Hier findest du Tipps zum Autofahren in Island
Titelbild: Jeremy Bishop