„Sabrina, wie hoch sind eigentlich die Lebensmittelpreise in Island?“
„Puh, wenn ich es vergleichen müsste, würde ich Rewe sagen.“
So oder so ähnlich klingt meine Antwort auf die Frage, wie teuer denn so die Lebensmittel in Island seien. Ich hoffe, dieser Text kann dir einen guten Eindruck vermitteln, was in Island wie teuer ist. Außerdem findest du noch eine Übersicht über die günstigsten Supermärkte und ein paar Spartipps.
Was kostet Essen in Island?
Essen ist wahrscheinlich auf jeder Islandreise ein recht hoher Kostenpunkt, es ist nämlich nicht gerade günstig in Island.
Für alle Angaben, die ich zum Essen gehen in Island mache, habe ich die Restaurants und Orte des Best Of vom Reykjavík Grapevine angeschaut und einen ganz groben Durchschnitt gebildet. Die Preise sollen dir nur einen groben Überblick geben, nagel mich also bitte nicht drauf fest.
Restaurants:
Natürlich gibt es Restaurants in allen Preisklassen. Im mittleren Segment zahlt man für ein komplettes Essen inkl. Vor- und Nachspeise und Getränken um die 70,00 Euro pro Person. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt.
Wichtig zu wissen: in Island gibt es immer eine Wasserkaraffe gratis, die man sogar auffüllen lassen kann (wenn das nicht eh schon geschieht), hier kann man ein bisschen an den Getränken sparen.
Burger:
Burger gibt es in Island an jeder Ecke. Es gibt Fast Food und richtig gute Burgerläden. Für einen Burger zahlt man um die 2.000 ISK inkl. Pommes und Getränk. Umgerechnet sind das gute 13,00 Euro.
Auf die Hand:
Für Falafel oder Sandwiches zahlt man um die 1.000 ISK, also ca. 8,00 Euro. In diesem Bereich liegen auch andere klassische Streetfood-Gerichte wie zum Beispiel Hot Dogs.
Bäckereien
Ich hatte bislang immer den Eindruck, dass Bäckereien in Island relativ günstig seien, konnte bei meiner Recherche jedoch keine Preise finden.
Cafés
Ein Filterkaffee kostet in der Regel um die 500 ISK, also ca. 3,00 Euro. Für Cappuccino und andere Kaffeespezialitäten legt man mindestens 650 ISK auf den Tisch. Ein Stück Kuchen kostet um die 1.000 ISK, also ca. 8,00 Euro.
In den meisten Cafés gibt es auch warme Kleinigkeiten wie Panini oder Suppe.
Was kostet ein Bier in Island?
Ein normales Bier kostet in Island umgerechnet ca. 8,00 Euro. Mit normalem Bier meine ich Pils. Die Gläser fassen in Island standardmäßig 0,5 Liter.
Craft Beer fängt bei ungefähr 10,00 Euro pro Flasche an.
Wenn du lieber Wein trinkst, kannst du für ein günstiges Glas auch ungefähr mit 8,00 – 10,00 Euro rechnen. Nach oben sind da keine Grenzen gesetzt.
Was kostet eine Pizza in Island?
Die teuerste Pizza, die ich bisher in Island gegessen habe, war eine Margarita für knappe 30,00 Euro.
Pizza ist in Island tatsächlich relativ teuer, außer man isst bei Domino’s aber das ist ja streng genommen keine Pizza.
In Reykjavík kostet eine Pizza Margarita in einer richtigen Pizzeria ungefähr 15,00 Euro.
Was kostet ein Supermarktbesuch in Island?
Wenn du in einem günstigen Supermarkt in Island einkaufst, kostet es ungefähr so viel wie beim Rewe oder ähnlichen Supermärkten bei uns.
Für einen kleinen Einkauf im Discounter wie Bónus, Nettó oder Krónan kommen da erfahrungsgemäß recht schnell 30,00 bis 40,00 Euro zusammen.
Wenn du bei Hagkaup oder anderen Premium-Supermärkten einkaufst, kannst du nochmal ungefähr 5% auf den Preis drauflegen.
Am teuersten sind die Supermärkte der Kette „10-11“, die du an prominenten Orten in Reykjavík findest. Auf einen kompletten Einkauf gesehen, sind diese 24-Stunden Supermärkte ungefähr 50% teurer als ein vergleichbarer Einkauf im Bónus.
Günstige Supermärkte in Island
In Island gibt es 3 günstige Supermarkt-Ketten, die ich dir hier kurz vorstelle.

Bónus
Bónus erkennst du am rosa Schweinchen auf gelben Hintergrund. Sie haben täglich geöffnet und relativ gute Hausmarken, nämlich Euroshopper und Bónus selbst. Die Märkte sind groß und bieten alles, was man benötigt. Bis auf den Bónus in der Reykjavíker Innenstadt haben alle große Parkplätze, also ideal um sich den Mietwagen vollzupacken. Fast alle größeren Orte verfügen über einen Bónus.
Öffnungszeiten:
Mo – Sa: 10:00 bis 19:00 Uhr
sonntags: 11:00 bis 18:00 Uhr

Krónan
Krónan hat ebenfalls die Farbe Gelb im Logo, das O ist ein Smiley. Auch hier findest du alle Arten von Lebensmitteln. Wie es sich für einen Discounter gehört, sind auch hier die Parkplätze groß und die Preise niedrig. Die Hausmarke heißt First Price. Krónan-Märkte findest du vor allem im Südwesten Islands.
Öffnungszeiten:
Mo – So: 09:00 bis 20:00 Uhr

nettó
Der isländische nétto hat nichts mit unserem Netto-Discounter zu tun, aber die Preise sind ähnlich günstig (also verglichen mit isländischen Preisen insgesamt). Du erkennst den nettó am blauen Logo und findest ihn vor allem rund um Reykjavík und in anderen großen Orten im Osten und Norden. Die Hausmarken heißen X-tra, Coop und Änglamark. Bei nétto kannst du auch online bestellen, zum Beispiel wenn du wegen Corona in Quarantäne hockst.
Öffnungszeiten:
Mo – So: 10:00 bis 21:00 Uhr
Mein Standard-Einkaufswagen
Um dir einen noch besseren Eindruck der isländischen Lebensmittelpreise zu vermitteln, habe ich mir einfach mal überlegt, was denn regelmäßig in meinem Einkaufswagen landet und es zeichnet sich ab, dass ich sehr häufig Brot oder Sandwiches esse wenn ich in Island bin. Unten findest du die Liste mit meinen Standard-Lebensmitteln. Natürlich kaufe ich darüber hinaus auch immer noch andere Dinge ein. Diese landen aber ziemlich sicher bei jeder Islandreise im Kühlschrank.
Ich habe die Preise vom nettó im Juni 2021 für meine Liste benutzt. Nettó ist neben Bónus einer der günstigeren Supermärkte in Island.
Und superwichtig: Beachte den Wechselkurs! Meine Preise sind alle am 14.06.2021 umgerechnet worden. Die Krone schwankt immer ein bisschen und kann zu deinem Umrechnungsdatum abweichen.
- Milch
- 1L: 199 ISK → ca. 1,35 EUR
- Käse (MS Pepperoniostur – super auf Flatkökur)
- 150 Gramm: 410 ISK → ca. 2,80 EUR
- Käse (Gouda)
- 500 Gramm: 899 ISK → ca. 6,20 EUR
- Ísey Skyr
- Portion: 169 ISK → ca. 1,15 EUR
- Thunfischsalat (Sómi Túnfisksalat – beste!)
- 200 Gramm: 459 ISK → ca. 3,20 EUR
- Rúgbrauð
- 400 Gramm: 349 ISK → ca. 2,40 EUR
- Flatkökur
- 200 Gramm: 161 ISK → ca. 1,10 EUR
- Toastbrot
- 500 Gramm: 399 ISK → ca. 2,70 EUR
- Äpfel (nur für Sandwiches mit Thunfischsalat um ehrlich zu sein)
- Kilo: 325 ISK → ca. 2,20 EUR
- Kirschtomaten
- 250 Gramm Schale: 439 ISK → ca. 3,00 EUR
- Paprika
- Kilo: 598 ISK → ca. 4,10 EUR
- Champignons
- 250 Gramm Schale: 369 ISK → ca. 2,50 EUR
- Zwiebeln
- 3-4 Stück Packung: 349 ISK → ca. 2,40 EUR
- Penne
- 500 Gramm: 299 ISK → ca. 2,00 EUR
- Hraun Schokolade
- 200 Gramm: 237 ISK → ca. 1,40 EUR
Wie du bei den Lebensmitteln in Island sparen kannst
Wie hier auch, würde ich einfach die Preise vergleichen und eher zu isländischen Produkten als zu importierten greifen. Importierte Produkte sind in Island einfach viel teurer. Vieles, was man im Supermarkt findet, wird auf der Insel selbst produziert. Ein anderer Tipp ist es, die Eigenmarken der Supermärkte zu kaufen. Bónus hat zum Beispiel super leckere Rhabarberschorle für kleines Geld. Wenn sich größere Packungen eher lohnen als kleine, kann man bei der Abreise trockene Lebensmittel (z.B. Müsli oder Nudeln) auch einfach für andere Gäste in der Hostelküche stehen lassen (auszeichnen nicht vergessen).
Und wie es beim Einkaufen immer sein sollte: nicht mit leerem Magen hingehen, sonst könnten sehr, sehr viele Lakritz-Schokoladen im Wagen landen. Das ist mir natürlich noch nie passiert (hust).
Warum ist in Island alles so teuer?
Island ist ja bekanntlich eine Insel, deshalb müssen viele Nahrungsmittel importiert werden, das spiegelt sich natürlich auch im Preis wieder. Dazu kommt, dass in Island das Lohn-Niveau höher ist als bei uns. Das kennt man auch aus Ländern wie Norwegen, für die Einheimischen sind die Preise daher gar nicht so exorbitant hoch wie für uns, wenn wir mit unseren deutschen Geldbörsen auf Reisen gehen.
Alkohol ist in Island so teuer, weil er sehr stark versteuert wird. Man kann ihn daher auch nur in der Vínbúðin, also in den staatlichen Alkoholgeschäften kaufen. Wenn du am Alkohol sparen möchtest, solltest du ihn im Duty Free Shop am Flughafen kaufen.
Sollte ich meine eigenen Lebensmittel nach Island mitnehmen?
Ich habe schon mehrere E-Mails mit Fragen in diese Richtung bekommen und meine Antwort lautete immer: das liegt ganz an dir.
Ich denke ganz ehrlich, dass du es dir besser nochmal überlegen solltest, ob es der passende Zeitpunkt ist, nach Island zu reisen, wenn du dir diese Frage stellst. Island ist ja insgesamt recht teuer, da kommt noch einiges zusammen.
Ehrlich gesagt finde ich es ziemlichen Mumpitz, Müsli und Nudeln aus Deutschland nach Island mitzunehmen, um dort zu sparen. Ich würde dann eher mit Handgepäck fliegen und die Kosten für das Gepäck sparen, dass man extra hätte. Wie gesagt, muss man selber wissen.
Hier findest du weitere Texte über die Kosten einer Islandreise:
→ 3 Wochen Island: Das hat unsere Reise 2021 gekostet
→ Spartipps für die Islandreise
Echt super Klasse, dass Du Dir die Arbeit für alle Fragenden gemacht hast. 👍
Echt ein großes Dankeschön dafür.
Ich fliege in 9 Tagen nach Bolungarvik und überlege schon was ich von Zuhause an Essen mitnehmen will.
Ich muss nur noch das ein oder andere Lebensmittel aus Deiner Aufstellung übersetzen damit ich weiß was es ist.
Vielleicht muss ich ja außer Kaffee kaum etwas mitnehmen. 🙂
Hallo Gerd,
schön, dass ich dir helfen konnte 🙂
Generell gibt es in isländischen Supermärkten alles, was es bei uns auch gibt und noch ein paar leckere Sachen, die es hier nicht gibt. Es gibt daher eigentlich keinen Grund, Essen von zuhause mitzunehmen.
Ganz viel Spaß in Island!
Sabrina
Vielen Dank für die ganzen Infos! Gibt es denn auch glutenfreie Produkte (Nudeln, Brot)?
Hallo Sabrina, ich reise in 2 Wochen nach Island und lebe vegan. Kannst du mir etwas zu den Obst und Gemüsepreisen sagen? Was es an veganen Lebensmitteln gibt, wirst du sicherlich nicht beachtet haben bei deinen Einkäufen. Dankeschön und liebe Grüße
Iris
Hallo Sabrina
Island hat mir sehr gut gefallen und das Meeresangeln ganz besonders.
Die Preise habe ich so bestätigt bekommen, und an einheimischen Speisen habe ich mich an getrockneten Fisch zum so weg knabbern gewagt. War okay. Der saure Wal jedoch war auch für mich, der eigentlich alles isst was es gibt, eher nichts. Eigentlich hatte ich Walsteak gesucht, und einem Angestellten die Google Übersetzung gezeigt, aber der hat mir dann den sauren Wal verkauft. Muss man nicht probieren.
Danke nochmals für Deine Seite und die Arbeit die Du damit hattest.
Liebe Grüße
Gerd