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eine Person, die auf einer Bank im Schnee sitzt.

Meine erste Islandreise als privater Tour-Guide

Heute schreibe ich mal einen Text, der ein bisschen persönlicher ist. Ich habe nämlich Anfang März meine erste Islandreise als Tour-Guide durchgeführt und möchte ein bisschen darüber erzählen.

Wie kam es dazu?

2020 habe ich Island Individualreisen angeboten, nämlich die Möglichkeit, Island mit mir gemeinsam zu erkunden und man muss sich um nichts kümmern. Anfang Januar haben mich Sara und Marcus kontaktiert und wir haben es trotz der kurzen Zeit geschafft, uns knappe 2 Monate später am Flughafen in Keflavík zu treffen.

Gedanken im Vorfeld

Im Vorfeld habe ich mir natürlich super viele Gedanken gemacht. Was ist, wenn es mit den Gästen nicht klappt? Macht das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung? Was ist, wenn meine Planung nicht hinhaut und die Strecke nicht gut machbar ist? Und was soll ich überhaupt alles erzählen?

Zum Glück ist keine meiner Ängste wahr geworden und wir hatten eine echt gute Reise, obwohl wir sogar einen Tag wegen Sturm umplanen mussten.

So war unsere Islandreise

Erstmal muss ich sagen, dass ich als Guide nicht wirklich allein war. Kurz vor unserer Reise hatte ich einen kleinen Kletterunfall und konnte nicht selbst fahren. Deshalb habe ich mir Lukas als Fahrer mit ins Boot (beziehungsweise ins Auto) geholt, der uns sicher überall hingebracht hat. Weil er zum ersten Mal in Island war, habe ich seine Fahrkenntnisse im Schnee (und Schneesturm) bei einer kleinen Tour rund um Reykjanes getestet. Natürlich haben wir uns direkt festgefahren, was aber nicht weiter schlimm war.

Am nächsten Tag war er auf jeden Fall fit genug, Sara und Marcus sicher durch’s Land zu bringen.

Nachdem wir die beiden vom Flughafen abgeholt hatten, haben wir uns erstmal bei einem Abendessen kennengelernt. Hierfür habe ich wetterbedingt das Bryggjan Brugghús ausgewählt, was sich auf jeden Fall auch essentechnisch als sehr gute Wahl erwiesen hat. Hier ist dann auch die erste Anspannung von mir abgefallen weil die beiden echt super nett sind.

Unsere gemeinsame Reise dauerte 10 Tage, von denen wir 8 Tage volles Programm hatten. Dabei sind wir die Südküste bis Höfn abgefahren, haben je einen Tag in Reykjavík und einen auf Snæfellsnes verbracht. Die beiden wollten unbedingt Nordlichter sehen, also haben wir auch einige Stunden in der nächtlichen Kälte verbracht (waren dabei allerdings auch erfolgreich).

Unsere Tour

Ich möchte hier nur ganz kurz auf unsere Tour eingehen weil die bei der nächsten Individualreise schon wieder ganz anders aussehen kann und wird. Wir haben den ersten Tag auf dem Golden Circle verbracht und dort die bekannten Highlights und ein paar unbekanntere Orte angeschaut. Ich bin froh, dass wir die Tour im März gemacht haben, so waren die einzelnen Sehenswürdigkeiten noch nicht zu überfüllt. An dieser Stelle möchte ich dennoch Marcus zitieren, der in regelmäßigen Abständen „ich möchte nicht wissen, was hier im Sommer los ist“ gesagt hat.

Nach einer Nacht mit Nordlichtern in Selfoss ging es am nächsten Tag mit Stopps an allen Wasserfällen und nassen Schuhen von Sara (Gljúfrabúi war Schuld) nach Kirkjubæjarklaustur. Die größten Highlights folgten am nächsten Tag auf dem Weg nach Höfn, hier haben wir an der Gletscherlagune Jökulsárlon und dem Diamond Beach gestoppt. Jökulsárlon hatten wir sogar für uns allein weil wir auf der anderen Seite angehalten haben und nicht auf dem Hauptparkplatz (allein für solche Dinge lohnt sich ein privater Guide, glaube ich).

In Höfn mussten wir leider wegen Sturmwarnung unseren Ruhetag verschieben und sind nach einem kurzen Abstecher ans Vestrahorn, bzw. Stokksnes zurück nach Vík gefahren, wo wir den Sturm am nächsten Tag in unseren Unterkünften ausgeharrt haben. Das war aber auch ganz gut so, der Ruhetag war ja eh geplant. Als wäre nichts gewesen, konnten wir am sechsten Tag der Reise den Black Beach, Dyrhólaey und das Sólheimasandur Plane Wreck in strahlendem Sonnenschein besuchen, bevor es am Abend zurück nach Reykjavík ging.

Am vorletzten Tag haben wir Snæfellsnes erkundet und dabei sogar einen Freund von mir getroffen, der uns ganz viel über seine Kindheit in Grundarfjörður und aus der Zeit vor dem Touristenansturm erzählt hat. Nicht nur weil ich ihn wiedergetroffen habe, war das ein kleines Highlight der Reise.

An unserem letzten Tag habe ich allen eine kleine Tour durch Reykjavík gegeben und ich bin froh, dass wir das Land vorher schon angesehen haben. Reykjavík ist echt nicht mehr besonders schön.


Fazit meiner ersten Reise als Tour-Guide

Ich möchte das gern öfter machen!

Ein paar Dinge sind noch verbesserungswürdig. Ich muss auf jeden Fall noch Justin Bieber in meine Island-Playlist aufnehmen weil ich echt viel über ihn gesprochen habe. In Zukunft werde ich immer eine zweite Person dabei haben (looking at you, Lukas!). Das hat sich das als extrem hilfreich herausgestellt (nicht nur wegen der Fahrt). Vielleicht gibt es in Zukunft sogar kleine Goodies für meine Mitreisenden, das ein oder andere hätte sich als ganz hilfreich erwiesen.