Eines vorweg: es gibt nicht die eine beste Reisezeit für eine Islandreise. Aber das macht Island noch interessanter. Das Land hat zu jeder Zeit seine Reize und man muss sich nur noch entscheiden, was man erleben möchte.
Gerade vor der ersten Islandreise würde ich empfehlen, genau zu überlegen, was man eigentlich machen, sehen und erleben will. Es gibt bestimmte Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten zum Beispiel nur im Sommer oder nur im Winter.
Hier sind die Top 3 der saisonalen Highlights
Wale
Wale lassen sich am ehesten im Sommer rund um Island sehen. Und zwar in der Zeit von Anfang Juni bis Ende August (Blauwale übrigens nur bis Anfang August). Manchmal sind die Wale auch etwas länger da, aber die Wahrscheinlichkeit, enttäuscht von der Whale Watching Tour zurück zu kommen, ist dann einfach höher. In diesem Fall bekommt man vom Tour-Betreiber einen Gutschein, den man auf einer anderen Tour einlösen kann.
Puffins bzw. Papageientaucher
Ähnlich wie die Wal-Saison ist auch die Puffin-Saison gelegen. Die kleinen witzigen Vögel (die ich übrigens noch nie gesehen habe) verbringen ihre Brutzeit in Island und sind von April bis Ende August da. In den Sommermonaten werden oft Touren angeboten, in denen man Wale und Puffins sehen kann.
Nordlichter
Könnte man Wale, Puffins und Nordlichter gleichzeitig sehen, wäre Island noch perfekter! Leider geht das nicht. Die Nordlicht-Saison beginnt mit sehr viel Glück schon Ende September, meist jedoch im Oktober und dauert bis ungefähr März. Am stärksten leuchten sie im November, Dezember und Januar weil dann die Nächte am dunkelsten sind.
Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, Polarlichter zu sehen, kann man sehr gut auf dem Aurora Forecast des Geophysical Institute der University of Alaska Fairbanks ablesen. Nordlichtjägern, die auf eigene Faust unterwegs sind, sei hier besonders der Short Term Forecast und die Current Aurora Activity ans Herz gelegt.
Isländische Jahreszeiten
Isländische Jahreszeiten unterscheiden sich nicht sonderlich von unseren.
Frühling
Im Frühling beginnt die Schneeschmelze. Das hat zur Folge, dass Straßen teilweise nicht befahren werden können, vor allem im Hochland. Die Ring Road ist davon in der Regel nicht betroffen. Jetzt ist die letzte Chance, Nordlichter zu sehen. Die Natur erwacht langsam aus der winterlichen Tristesse.
Sommer
Der isländische Sommer hat einiges zu bieten. Jetzt ist Hochsaison für Wale und Vögel. Puffins erklären die Insel zu ihrem Zuhause. Der Sommer ist die einzige Jahreszeit, zu der man richtig gut wandern kann. Der Laugavegur hat zum Beispiel nur im Sommer geöffnet. Der Sommer ist außerdem die Jahreszeit, in der die Sonne niemals untergeht (oder zumindest nicht richtig). Für’s Gepäck heißt das: unbedingt die Schlafmaske einpacken!
Herbst
Im Herbst sind die Straßen noch recht gut befahrbar, außer es toben Stürme. Die häufen sich leider in den letzten Jahren vor allem im Süd-Osten der Insel. Gerade in der Gegend rund um Höfn war die Ring Road deshalb in den letzten Tagen über mehrere Tage gesperrt. Man sollte also nicht zu eng planen. Die Natur kann einem einen Strich durch die Rechnung machen. Wenn man Glück hat, kann man noch bestimmte Wale und Vögel sehen. Es kann zu ersten Schneefällen und mit Glück auch zu Nordlichtern kommen.
Winter
Im isländischen Winter hat eines ganz sicher Saison: Nordlichter. Ansonsten gibt es recht wenig Tageslicht, alles ist ein bisschen gemütlicher, das Iceland Airwaves findet statt und es kann schneien. Reykjavík schmeißt sich langsam in die Weihnachtsdeko und alles in allem ist Island zu dieser Jahreszeit noch zauberhafter als sonst schon.
Ich selbst war schon zu allen Jahreszeiten in Island und kann sicher sagen, dass der späte Herbst meine Lieblingszeit ist. Die Zeit, in der noch genug Tageslicht für Ausflüge ist, die Sonne aber schon so tief steht, dass der ganze Tag in goldenes Licht getaucht ist. Ich mag den ersten Schnee und die Kälte zu dieser Zeit. Und die raue See. Und im Schnee im Pool zu liegen oder ein Eis zu essen. Der späte Herbst ist schon gut.
Wann ist deine Lieblingszeit und warum? Schreib’s gern in die Kommentare!